Inhalt: Börsencrash und
Weltwirtschaftskrise
USA in den Zwanziger
Jahren
generelle Vorbemerkung: den meisten geht es "normal" - es ist nicht so,
dass
alle verarmten. Vgl. auch hier
USA
- 25. Oktober 1929 - enormer
Kurssturz an der New Yorker Börse
- ganz grosser Big bang folgt am 29.
Oktober (Dienstag)
- Ursachen:
- absolute Laissez-Faire
Politik - egal, wenn Banken keine Bilanzen veröffentlichen,
Aktienkurse
manipuliert sind etc.
- Aktien waren
überbewertet
- Amerikaner lebten auf Pump
- jahrelang war der Kurswert der
Aktien weit über dem Wert der kapitalisierten
Dividendenausschüttungen - Spekulation
- Spekulation mit Hilfe
kurzfristiger Kredite - Börsenmakler gaben Aktien auf Kredit aus,
bei einer Anzahlung von 10, 20 Prozent...
- viele Börsenmakler glauben,
jetzt sei Boom langsam fertig, wollen Kredite zurück - Anleger
müssen Aktien verschleudern, da sie Kredite nicht zurückzahlen
können
- allgemeine Überproduktion,
Überinvestition
- kaum ausländische
Absatzmärkte, da die wichtigsten Industrienationen noch unter den
Folgen
des Ersten Weltkrieges leiden
- am 24. Oktober gab's erste
Kursstürze - um 40%
- Crash
- Donnerstag erste grosse Verluste -
Stützkäufe über 240 Millionen Dollar
- Montag purzeln Preise weiter,
nichts wird unternommen - Dienstag Katastrophe
- bereits am Dienstag erste
Selbstmorde
- wenige können profitieren,
indem sie billige Aktien kaufen
- Folgen
- 29.10. noch rasantere Talfahrt -
Niedergang bleibt während 3 Jahren bestehen!
- Kapitalmangel
- Kreditrestriktionen
- Verringerung der Kaufkraft
- Absatzrückgang
- Produktionseinschränkungen
- Entlassungen
- Schraube der Deflationskrise
entsteht
- Banken werden zahlungsunfähig
(Güter werden zwar beschlagnahmt, können aber nicht verkauft
werden - haben keine flüssigen Gelder, können Kunden nicht
mehr auszahlen)
- Tausende Konkurse
- bald 25% Arbeitslosigkeit
- Lohnrückgang um bis zu 3/5
- extreme
Armut - in den USA besteht noch keine Arbeitslosenversicherung
oder andere staatliche Wohlfahrt wie z.B. in Deutschland
- sogenannte "Hoovervilles"
entstehen - Hütten aus Kistenbrettern und Pappen zusammengenagelt
am Rande der Städte
- 1932 sind meiste amerikanische
Grossstädte so gut wie bankrott
- Nahrungsmittel werden im
Überschuss produziert - und müssen vernichtet werden trotz
Hungers; Häuser stehen leer, es herrscht aber immense Wohnungsnot;
trotz hoher Arbeitslosigkeit werden Fabriken eingestellt, deren
Produkte man benötigte
- Vorerst vor allem Krise von
Amerika, am schnellsten sind Deutsche betroffen, die ungeheure Kredite
erhalten haben von den USA, die jetzt gestoppt werden, ja gar
zurückgefordert werden
- Hoover sieht keinen
Handlungsbedarf - bisher sei USA nach jeder Rezession noch reicher
geworden - werde auch diesmal
so sein ohne Staatsintervention
- Andrew Mellon: Finanzminister:
"Die Menschen werden nun härter arbeiten und tugendhafter leben.
... Leute mit dem nötigen Unternehmungsgeist werden Chancen
aufgreifen, die
weniger Befähigte vertan haben."
- Gründe für Krise werden
zuerst bei sich selbst gesucht - mangelndes Selbstvertrauen, fehlende
Arbeitslosenkasse - Problem
- fast alle Länder der Welt
schulden den Amerikanern Geld - innert kürzester Zeit sind fast
alle Staaten (ohne Russland) betroffen
- Europa fällt auch in Krise,
was Krise in USA wiederum verstärkt
- Dow-Jones-Index fällt von 382
Punkten im September 1929 auf 41 im Juli 1932!
Deutschland
- deutsche Wirtschaft konnte mit
Krediten aufgebaut werden - Rücklagen fehlen --> Konkurse,
Entlassungen
- 1931 Zusammenbruch der Danat-Bank
- 1932 über 30% Arbeitslose
- wenns allen schlecht
geht
- muss man halt die "Minderwertigen" aufgeben...
Welt
- vor allem heute sogenannte
"3. Welt" leidet
- Kolonien sind total
abhängig
von Mutterländern - geht's diesen dreckig werden sie nicht mehr
benötigt
- weniger Rohstoffe,
weniger
Absatz - Kreislauf bricht zusammen
- So verfügte zum
Beispiel
Grossbritannien, die Kolonie Uganda dürfe nur die Hälfte
ihrer
Zuckerproduktion verkaufen.
- bes. in
Südamerika
muss z.B. Kaffee ins Meer geleert werden um die Preise zu
stabilisieren
- oder man machte Kohlebrickets daraus...
- Rohstoffpreise
sinken
auf die Hälfte oder gar einen Drittel
- Nationalbewegungen
entstehen
- in Europa sinkt die
industrielle Produktion von 1928 bis 1932 auf 72,4%
- Rohstoffländer geraten
verzögert in Krise - allgemeiner Preiszusammenbruch (auch USA
gehört zu Rohstoffländern)
- 1932 beträgt der Welthandel
noch 30% vom Volumen von 1928
Kommunismus
- Zeit scheint gekommen zu sein - der Kapitalismus ist in einer
extremen
Krise, SU geht's gut (von Hungersnöten hört man kaum was!)
- vor allem in Europa heftige Agitation gegen Parlamentarismus,
für
Kommunismus
Soziale Folgen
- Hunderttausende hungern - und
Bauern werden ihre Ware nicht los!
- viele verlieren ALLES (in
Deutschland nach der Geldentwertung 1923 für viele das
zweite Mal innert zehn Jahren!!!)
- Sozialprodukt halbiert sich
- enorme Mengen von Spareinlagen
gehen durch Konkurse kaputt
- enorme Arbeitslosigkeit
- stete Angst vor Arbeitsplatzverlust
- viele Langzeitarbeitslose ohne
Perspektiven
- totalitäre Gedanken
kriegen Auftrieb (Hitler schafft es innert sehr kurzer Zeit die
Vollbeschäftigung zu erreichen), Nationalismus (verstärkt
durch als ungerecht empfundene Nachkriegsordnung) blüht auf
Staatliche Krisenbekämpfung
- Sparen, um fehlende Einnahmen zu
kompensieren - fatale Folgen
- Keynes fordert inflatorische
Finanzpolitik
- Wirtschaftskrise dauert
länger als erwartet - Staat muss diverse Firmen stützen
- Preis, Abnahmegarantien
- billige staatliche Kredite
- Steuer- und Zollpolitik wird
angepasst
- Beginn des Gedankens des
Wohlfahrtsstaates
- Devisenausfuhr wird
genehmigungspflichtig
- Clearingsystem
- zuerst in London:
Währungsabwertung
- Regierungen sind völlig überfordert - es braucht sehr
lange,
bis sie reagieren - meist reagieren sie mit Gewalt, um aufbegehrende
Arbeiter
aus ihren erbärmlichen Hütten zu vertreiben!
- besonders gefährdet sind Jugendliche - für die
Arbeitseinsätze
organisiert werden, in Lagern mit strenger Disziplin leben
Ende
- 1932/33 begann sich die Wirtschaft
zu stabilisieren, richtig erholen konnte sie sich aber erst nach dem
Zweiten Weltkrieg
- England entlässt ihre
"Dominions" faktisch in die Selbständigkeit (offiziell sind sie
noch der Krone unterstellt) - Bildung des Commonwealth
- 1933-1937 Erholung
- 1937-1939 erneute Rezession
- 1939-1945 Zweiter Weltkrieg
Zur Krisenbewältigung
in den USA und dem New
Deal