Inhalt: 48er Revolution in Deutschland

In Deutschland herrscht wie vielerorts in Europa 1848 Hunger (Missernten, Kartoffelkrankheit) --> Teuerung, Kaufkraftschwund, Arbeitslosigkeit Im März 1848 erhoben an zahlreichen Orten Deutschlands revolutionär gesinnte Menschen nationale und liberal-demokratische Forderungen, sogenannte Märzforderungen. Volksversammlungen, Demonstrationen, Bauernaufstände Fürsten der Kleinstaaten machen oft Untertanen Zugeständnisse einige der Märzforderungen werden erfüllt, Feudallasten der Bauern grösstenteils aufgehoben Bauern zahlen Grundherrn Entschädigung --> Feudallasten sind weg In Wien: 13. März: Demonstrationen --> Strassenkämpfe zwischen Studenten, Arbeitern und Soldaten Metternich dankt ab, flieht nach England der Kaiser verspricht, einen Reichstag einzuberufen, eine Verfassung einzuführen, Feudallasten aufzuheben - damit sind Bauern zufrieden in Berlin kommt es zu grossen Strassenschlachten, als Soldaten auf Arbeiter schiessen, die sich friedlich vor dem Schloss versammelt haben König sieht sich gezwungen, den Revolutionären statt zu geben - Wahlen für Nationalversammlung, Aufnahme von liberalen Minister in sein Kabinett Ziel von vielen: wie erreichen wir nationale Einheit? darüber berät ein Parlament in der Frankfurter Paulskirche

Wichtigste Forderungen:

• Sofortige Aufhebung aller Einschränkungen der politischen Rechte;
  
• Herstellung der Presse -, Versammlungs - und Vereinigungsfreiheit;
  
• Einfuehrung eines gleichen und allgemeinen Maennerwahlrechts;
  
• Erweiterung der Rechte der Volksvertretung und Ministerverantwortlichkeit;
  
• bessere und volksnaehere Verwaltung;
  
• neue bürgerliche Gerichtsverfassungen mit Schwurgerichten und mündlichen Verhandlungen;
  
• eine verbesserte, allgemeine und unentgeltliche Volkserziehung;
  
• Lösung von sozialen Fragen;
  
• die Einberufung eines deutschen Parlaments;
  
• Gleichheit bei politischen und bürgerlichen Rechten fuer die Angehoerigen aller Religionen;
  
• Schutz vor Arbeitslosigkeit und unverschuldeter Not;
  
• Schaffung eines nationalen Staates;
  
  

Der Kern der Forderungen:

• die Pressefreiheit
  
• das deutsche Parlament
  
• die Volksbewaffnung
  
• die Verfassung
• Schaffung eines nationalen Staates

Paulskirche

• Am 31. März kommen in Frankfurt über 500 Vertreter der revolutionären Bewegung aus ganz Deutschland zusammen. Sie sind weder vom Volk gewählt noch von den Bundesstaaten gesandt. Ihr Zusammentreffen erfolgt auf eigenen Entschluss. Trotzdem anerkennen sowohl die Einzelstaaten als auch der Frankfurter Bundestag die dort getroffenen Vorbereitungen zur Wahl einer gesamtdeutschen verfassungsgebenden Nationalversammlung an.
• nur bekannte Persönlichkeiten haben Chance mitzumachen - Bauern und Arbeiter nicht
• vorerst gibt es keine Fraktionen, das heisst politische Parteien --> es bilden sich sogenannte Klubs, die sich in den Gasthäusern treffen, wo sie ein gemeinsames Programm entwerfen
• Linke formieren sich als erste - Fraktionen werden nach ihrer Sitzordnung benannt
• Heinrich von Gagern wird zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt
• somit ist eine deutsche Regierung gebildet - die vorerst aber sehr schwach ist, da sie keine regelmässigen Einnahmen hat, keine eigene Verwaltung und kein eigenes Heer!

• Die Mehrheit der Nationalversammlung war monarchisch gesinnt, eine kleinere Gruppe war für eine Republik. Gemeinsam aber war allen der Wille, die "Grundrechte des deutschen Volkes " zu schaffen, die der Verfassung vorangestellt werden sollten.
• Oesterreich wird zum Problem, da es zugleich deutsch, als auch multinational ist
• Am 28. März 1849 nahm die Nationalversammlung die gesamte Reichsverfassung an und wählte gleichzeitig mit 290 Stimmen bei 248 Enthaltungen den preussischen König Friedrich Wilhelm IV. zum "Kaiser der Deutschen".
  

Reaktion

• Im Juni 1848 gelingt es kaiserlichen Truppen, den Aufstand tschechischer Studenten in Prag niederzuschlagen, die für eine gleichberechtigte tschechische Nationalität auf die Barrikaden gegangen sind. Im Juli besiegt die Armee die italienischen Patrioten der Lombardei, und im Oktober erobern kaiserliche Truppen nach fünftägigen blutigen Kämpfen mit mehreren tausend Toten Wien zurück, das zuvor fast einen Monat lang in der Gewalt von aufständischen Arbeitern, Studenten und Soldaten gewesen ist. Die führenden Revolutionäre werden hingerichtet, unter ihnen Robert Blum, der als Gesandter der Nationalversammlung in Wien gewesen ist und auf seiten der Aufständischen auf den Barrikaden mitgekämpft hat. Die Missachtung der Immunität eines Abgeordneten beweist erneut die Machtlosigkeit des Paulskirchen-Parlaments. 
• Der König von Preussen ist  zentral - wird er Verfassung anerkennen? NEIN! Er will keine Volkssouveränität und lehnt die Krone, die vom Volk gegeben ist, ab
• Entweder Monarchie oder rote Republik - Rote haben keine Chance, langsam werden alle Rechte wieder genommen oder eingeschränkt, trotz verbreiteten Volksaufständen
• 1850 vereinbaren Preussen und Oesterreich die Wiederherstellung des alten deutschen Bundes unter österreichischer Führung
• Grundrechte werden wieder aufgehoben, Zensur neu eingeführt
• Preussisches Dreiklassenwahlrecht wird eingeführt