Inhalt: Iran: Die Reza Khan
Basierend vor allem auf Schweizer, 2000
Reza Khan - die Pahlevidynastie
- 1921 zwingt der höchste Offizier der persischen Armee, Reza Khan mit einem Marsch auf Teheran mit 2500 Anhängern den Schah, ihm das Amt des Kriegsministers zu überlassen
- zwei Jahre später fordert er das amt des Premierministers - und erhält es
- Der Schah geht ins Exil, Reza Khan ernennt sich 1925 zum neuen Schah
- er will Persien wieder den Persern geben, die Ausländer vertreiben und das Land modernisieren
- sein Vorbild ist Atatürk
- 1926 entlässt er viele englische und russische Berater und holt sich dafür vor allem Deutsche ins Land
- Persien wird in Kürze modernisiert, Strassen gebaut, ein Flughafen, moderne Industriebetriebe entstehen
- "1928 verabschiedete Reza Pahlevi Schah, wie er sich seit seiner Krönung nennen liess, eine neue Rechtsprechung nach französischem Muster, Staat und religiöse Einrichtungen sollten von nun an streng getrennt sein; er bekräftigte hiermit jene Vorschläge, die das Parlament bereits 1911 vorgebracht hatte. Dies veranlasste er vier Jahre nach Atatürk." Schweizer 255
- dagegen wehren sich die Geistlichen von Ghom, rufen das Volk zum Generalstreik auf, der auch zu einem grossen Teil befolgt wird - das Land wird von April bis November 1927 gelähmt
- Persien wird in vielem Europäisiert, speziell, was die Kleidung angeht wird europäische Massenware Mode - ausser bei den Geistlichen
- 1936 verbietet Schah Reza Pahlevi Frauen einen Gesichtsschleier zu tragen, Frauen dürfen neu auch ein Universitätsstudium aufnehmen
- Das Parlament tagt weiterhin - hat aber nichts mehr zu bestimmen, reine Akklamation
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Iran und Arier
- "Reza Pahlevi war ein Nationalist, wie ihn Persien zuvor noch nicht gekannt hatte. Er forderte ein "Zurück zu den nationalen Ursprüngen", eine "Reinigung von allen Fremdeinflüssen". Was er hier wünschte, verriet deutlich das europäische Vorbild. Er entdeckte den "Arier" als die treibende Kulturkraft des "Iran" - und dies nicht zufällig zu einer Zeit, als in Deutschland die Nationalsozialisten den Arier als den bedeutendsten Rassetypus der Menschheit verherrlichten. Der Schah zeigte keine Scheu, seine Sympathien zu diesem Deutschland öffentlich zu bekunden, wenngleich er nur vage Kenntnisse über Hitlers Diktatur besass." Schweizer 257
- Persien sei seit der Arabisierung degeneriert, weshalb es gelte, es wieder zu iranisieren, es zum Glanz zu Zeiten des Dareios zurückzuführen
- 1935 wird Persien in Iran umbenannt
- Namen sollten künftig entweder von Allah abstammen oder sich auf die grosse persische Vergangenheit beziehen - und nicht mehr auf Araber wie etwa Ali oder Achmed
Trennung Staat und Kirche
- 1927 will Reza die Kirche vom Staat trennen, wogegen sich die Geistlichen wehren und den Generalstreik ausrufen
- um zu verhandeln, schickt Reza eine seiner vier Frauen nach Ghom, die sich auch noch erfrecht in der Moschee den Schleier zu heben - sie wird zurückgewiesen, die Ayatollahs verhandeln nicht mit ihr
- Reza eilt sofort nach Ghom und betritt mit Reitstiefeln die Moschee - die nur barfuss betreten werden darf
- er schlägt den Mullah, der seine Frau aus der Moschee gewiesen hat - und somit ist die Konfrontation total, die Demütigungen waren zu massiv
- Reza muss keine Angst haben vor Anschlägen, da er über eine moderne Armee verfügt und die Ayatollahs kaum die Macht hatten, Grossaufmärsche zu organisieren
Ende...
- Reza will die Öleinnahmen, die noch grösstenteils in die Taschen der Briten fliessen, für den Iran, womit er ein Tabu bricht und sich in England wenig Freunde schafft
- 1941: "Reza Pahlevi zeigte während des Zweiten Weltkrieges offen seine Sympathie für das Deutsche Reich Adolf Hitlers; mit Hilfe der Deutschen wollte er sich unabhängiger vom britischen Geschäftsinteresse machen. Die Aktionäre der Ölgesellschaft waren alarmiert. Britische Soldaten marschierten im Iran ein, ihnen folgten verbündete Truppen der Sowjetunion, worauf der Schah abdanken und das Land verlassen musste. Verbittert und vereinsamt starb er 1944 im Exil in Johannesburg, Südarika." Schweizer 262
- Nachfolger wird sein Sohn Mohammed Reza Pahlevi, der mit 22 Jahren kaum eine Gefahr für die Interessen der Kolonialmächte darstellt...