zwischen 1200 und
1000 vor Christus: Entstehung der Königreiche Israel und Juda
- Hirtenstämme aus Arabien dringen in die ägyptische Provinz
Palästina ein
ursprüngliche
Bewohner: Kanaaniter - WEDER JUDEN, NOCH ARABER!!!
laut Bibel ist Abraham der Stammvater dieser Gegend:
doch: Abraham ist der Urvater der Juden UND der Araber (also auch der
Palästinenser!!!) - Juden und Araber sind beide Semiten, haben sehr
ähnliche Religion
Gründung eines
Staates mit Hauptstadt Jerusalem
um 730 v.Chr. wird
Israel von Assyrien erobert und geht unter
586 v. Chr. Nebukadnezar
(Babylonier) zerstört Jerusalem und Juda
Herrschaft der Achämeniden
über die Gegend bis Alexander der Grosse kommt (um 350 v. Chr.)
ca 100 v. Chr. Eroberung
durch Römer
66 n. Chr. grosser
Aufstand der Juden, Zerstörung eines wichtigen Tempels - die
Westmauer bleibt erhalten, die heutige sogenannte Klagemauer
132 n.Chr. weiterer
Aufstand: Römer nennen Jerusalem neu Aelia Capitolina und Iudaea
wird zu Palaestina
allmähliche
Christianisierung der Region
638 n. Chr. wird
Jerusalem und Palästina durch arabische Muslime erobert, kein
Konvertierungszwang, aber viele treten freiwillig zum Islam über,
arabisch wird nebst griechisch zur Amtssprache
1099 n. Chr. erster
Kreuzzug
in den folgenden
Jahrzehnten häufige Machtwechsel, 1260 zu Ägypten
1291 letzte Schlacht
gegen Kreuzzügler - Kreuzzüge bleiben in der Erinnerung
der Muslime als bleibendes Trauma
Osmanisches
Reich
spätestens 1517
wird Palästina Teil des Osmanischen Reichs bis zum Ersten Weltkrieg
europäischer
Einfluss bis Ende 19. Jahrhundert gering - enorme Toleranz - Araber
bezeichnen sich als "Dar al-Islam" - Haus des Islam gegenüber den
Europäern als "Dar al-Harb" - Haus des Krieges
westliche Statthalter
in Jerusalem versuchen Christen zu schützen, bringen europäische
Ideen wie z.B. der Nationalismus - Anfang vom Ende des Riesenreiches
allgemeine Umwandlung
des trägen Herrschaftssystems nach westlichen Normen: z.B. Landreform
von 1858: statt Gemeinschaftsland Privatbesitz von Land
--> Verarmung
von Bauern, Grossgrundbesitz entsteht, Land, das später an zionistische
Gruppen verkauft werden kann und wird
Entwicklung eines
Nationalismus und Panarabismus - Araber unterstützen Osmanen nicht
im Ersten Weltkrieg, sondern kämpfen an Seiten der Briten gegen
die Türken in der Hoffnung danach einen eigenen Staat gründen
zu können
1916: Sykes-Picot
Abkommen: Aufteilung des Nahen Ostens in 4 Teile zwischen den Engländern
und Franzosen (Syrien, Palästina, Irak, Libanon)
1917/18 Besetzung
Palästinas durch die Briten
Erster Weltkrieg
- absolute Niederlage, Auseinanderbrechen des Landes
Zionismus
19. Jh.: Sozialdarwinismus,
extremer Rassismus und Antisemitismus --> Juden spüren
stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl -->
Zionismus (benannt nach dem Hügel Zion in Jerusalem, auf dem einst
der Palast Davids und der Tempel Jahwes gestanden hatten
1860 erste jüdische
Siedlungen ausserhalb der Stadtmauern von Jerusalem
1870er und 80er Jahre:
Gründungen von diversen jüdischen Siedlungen in Palästina
1896/97 Theodor Herzl
verfasst die Broschüre "Der Judenstaat". Auf dem Zionistenkongress
in Basel wird Herzl zum Präsidenten der Zionistischen Organisation.
Herzl ist mehr nationalistisch als religiös motiviert
Ziel der Zionisten:
Gründung eines jüdischen Staates in Palästina
1903 England bietet
den Zionisten in Uganda Land für Besiedlung an, was diese natürlich
ablehnen
1909 Gründung
von Tel Aviv
Balfour-declaration
der britische Aussenminister
Balfour verspricht den Juden in einem Brief an einen jüdischen
Repräsentanten ohne formelles Amt, ihnen in Palästina
eine "Heimstätte" (KEINEN Staat! und nicht Palästina ALS
Heimstätte) zu geben. Die Folgen dieses Versprechens sind enorm
Nahostkonflikt
Konflikt Westen-Islamisten
etc.
es ist jedoch klar
zu sagen, dass ohne Balfourdeclaration die zionistischen Juden sich
sicher auch sonst Gehör verschafft hätten für ihr
Wortlaut der Deklaration:
"Seiner Majestät Regierung betrachtet die Schaffung einer
nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische
Volk mit Wohlwollen und wird die grössten Anstrengungen machen,
um die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei klar verstanden
wird, dass nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen
Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina...beinträchtigen
Könnte."
Motive für die
Deklaration:
Verdrängung
von Frankreich
Botschaft an russische
und amerikanische Juden, ihren Einfluss in Amerika und Russland geltend
zu machen
Brückenkopf
auf dem Weg nach Indien - Schutzmacht
zukünftiger
wichtiger Verbündeter in heikler Region
direkte Folgen: Palästinamandat
der Briten enthält "doppelte Verpflichtung", da Briten den arabischen
Verbündeten versprochen hatte, ihnen das Selbstbestimmungsrecht
zu gewähren (einen eigenen Grossarabischen Staat zu gründen)
Palästina
zwischen den Kriegen
Europäer halten
ihr Versprechen nicht - der Nahost wird zwischen den Briten und Franzosen
aufgeteilt (Sykes-Picot-Abkommen) - der beginnende Nationalismus der
Araber (bisher unterdrückt durch Osmanen) verschlimmert die Situation
zwei Territorien
entstehen - Irak, Transjordanien, arabische Halbinsel: GB; Südwestanatolien,
Syrien (ausser Palästina): F
Palästina wird
internationaler Verwaltung unterstellt
Panarabismus entsteht
"wir sind zuerst Araber, dann Moslems"
ca. 10 Prozent Juden
(an Gesamtbevölkerung gemessen) leben ziemlich ruhig seit Jahrhunderten
in Palästina --> Verfolgung in Europa und anderswo führt
zu erhöhter Einwanderung - 1948 ca. 30 Prozent Bevölkerungsanteil,7%
Landanteil
Einwanderer kaufen
von Grossbritannien unterstützt Land - Briten hoffen auf Verbündeten
in der Region!
Einwanderer bringen
zionistische Gedanken, fremde Kultur (u.a. leichte Kleidung für
Frauen), technische Kenntnisse, neue Formen des Zusammenlebens
mit etc. - überholen Araber schnell im wirtschaftlichen Bereich,
was soziales Gefälle erzeugt; Kibbuzim - Araber sind unterlegen,
diverse Dörfer werden verlassen, da Fellachen (Pächter) arbeitslos
geworden sind: Jüdisches Credo: "Jüdischer Boden, jüdische
Arbeit, jüdische Waren"
arabische Arbeiter
werden konsequent von den Juden missachtet
1921: Churchill lässt
Transjordanien gründen auf palästinenischem (v.a. wüstem)
Boden - Palästinenser wollen aber auch westlichen Teil; Juden wollen
nicht nur westlichen Teil...
Unruhen entstehen,
Pogrome
um jüdischen
Staat zu gründen, müssen Juden mind. 30% der Bevölkerung
betragen
Spannungen entstehen,
die Briten versuchen die Juden am einwandern zu hindern, doch in den
30er Jahren flüchten viele aus Deutschland, Briten hoffen dann doch,
dass sich die Lage entspannt, wenn gleich viele Juden wie Araber im Gebiet
leben
23. August 1929:
Gross-Mufti (der später mit den Nazis sympathisiert) ruft zum
"Heiligen Krieg" auf; Revolte, die blutig niedergeschlagen wird - Briten
werden Zionisten verteidigen
Mitte 30er Jahre:
arabische Aufstände, diverse Kleinkriege
1936: Generalstreik
in Syrien, Frankreich zieht sich zurück
1936: Waffenschmuggel
der Zionisten wird aufgedeckt, 2 Juden werden ermordet - Unruhen, Generalstreik:
Araber greifen Armeeposten an, sprengen Brücken, Eisenbahngeleise,
Erdölleitung etc. - Araber sind zu schlecht organisiert - Misserfolg
Vorschlag, Palästina
zu teilen - Araber dagegen
1938: Ben Gurion
will Briten loswerden und eigene Militärmacht aufstellen
1939 wird Voraussetzung
für Regierung einer arabischen Mehrheit geschaffen - Araber wären
bereit zuzustimmen, Juden bewaffnen sich und dann bricht der Zweite
Weltkrieg aus mit der Shoah, die alles verändert
Zweiter
Weltkrieg
verfolgte Juden,
Flüchtlinge kommen nach Palästina, nicht mehr Zionisten
Briten brauchen Unterstützung
der Juden - Lockerung der restriktiven Einwanderungspolitik, Mandatsmacht
wird der "Jewish Agency" übergeben - Präjudiz
Briten fangen jüdische
Flüchtlinge auf und bringen sie u.a. nach Zypern, da sie angst
vor arabischem Aufstand haben - der den Suezkanal und die irakischen
Ölquellen bedrohen könnte
Trotz den Judenverfolgungen
in Deutschland versucht England die Zugeständnisse zurückzunehmen,
zumal der palästinensische Widerstand stärker wird:
Schaffung der Arabischen
Liga 1945
nahes Ende der
Mandatsherrschaft
Terror beginnt
sich auszubreiten
Ende
des Mandat - Gründung des Staates Israel
Zionisten sind gut
organisiert - Araber nicht; verstärkte Einwanderung; Zionisten
beginnen Guerillakrieg gegen britisches Militär
Grossbritannien verliert
die Kontrolle - 22.6. 1946 wird Anschlag auf das King David Hotel in Jerusalem
verübt, wo sich der Sitz der britischen Adminstration befand
unter UNOaufsicht
wird das Mandat zurückgegeben. UNO-Generalversammlung beschliesst
die Teilung Palästinas - allerdings als wirtschaftliche Einheit;
43% des Territoriums soll an die Araber gehen, rund 56% an die Juden,
Jerusalem soll unter internationale Verwaltung kommen
arabische Völker
sind dagegen, Eskalation der Gewalt, bürgerkriegähnliche
Zustände, Briten ziehen sich zurück -->
14.5. 1948 David
Ben Gurion proklamiert den souveränen Staat Israel -->
Araber greifen an
Israel siegt, (Waffenruhe
im März 1949) dehnt sein Gebiet aus (neu 76%, also plus 20%!),
wird von der UNO anerkannt. UNO vermittelt Waffenstillstand - Friede
kommt nicht zustande
palästinensischer
Teil wird zwischen Ägypten (Gazastreifen) und Transjordanien
(Westbank) geteilt, Jerusalem wird im Westen von Israel, im Osten
von Jerusalem verwaltet
Katastrophe für
Palästinenser (Al-nakbah)
gegen 1 Million arabische
Palästinenser flüchten während des Krieges in UNO-Flüchtlingslager,
Familien werden auseinandergerissen, soziale Institutionen werden zerstört
etc.
der jüdische
Staat war fast ARABERREIN geworden
Israel lässt
sie nicht mehr zurückkehren. Die grosse Streitfrage lautet:
sind sie wirklich
geflüchtet oder
wurden sie von
Israel vertrieben?
für Israel sind
auf jeden Fall 1 Million weniger Gegner vorhanden...
vorerst geht es vor
allem um die Flüchtlingsfrage - ein palästinensischer Staat
wird nicht erwogen
Unterschied zwischen
arabischen und jüdischen Fundamentalisten:
"Sich sind die
jüdischen Siedler Fundamentalisten. Aber es gibt einen Unterschied.
Sie kennen eine andere Realität, sie sind in einer westlichen Zivilisation
aufgewachsen. Sie sehen fern und benutzen Computer. Sie hatten eine Wahl
in ihrem Leben. Sie lebten vorher in Haifa, in einem Kibbuz oder in Brooklyn.
Die Hamas-Fundamentalisten hatten nicht diese Wahl. Sie leben dort, wo
sie immer gelebt haben. Und sie sind meist sehr arm. Normalerweise ist
der religiöse Fundamentalismus dort sehr stark, wo die Menschen
unwissend und arm sind. Das kann man von den jüdischen Fundamentalisten
nicht behaupten." Berliner Wochenzeitung "Freitag" 4.3. 1994.