Inhalt: Ursachen der Reformation
- Kirche im Mittelalter
- Kirche ist absolute Autorität
- wer Papst widerspricht riskiert den Bann, den Ausschluss aus der Kirche
oder gar den Tod (als Häretiker)
- Kirche hat Wissensmonopol
- Kirche ist höchste
Macht der europäischen, christlichen Welt (setzt sogar den Kaiser ein)
- Klöster haben oft grossen
Grundbesitz, sind reich, verkommen zum Teil zu "Sündenpfuhlen" -->
- Gründung von neuen
Orden:
- Dominikaner
- ältester Bettelorden
- städtische Seelsorge
- Konflikt mit Weltklerus
- "Jakobiner"
- Albertus Magnus, Tomas
von Aquin
- Schwarzer Mantel, schwarze
Kapuze
- seit 1232 zuständig
für Inquisition, Verfolgung "Falschgläubiger" oder Ketzer
- heute noch ca. 6500
Dominikaner
- Franziskaner
- gegründet von Franz
von Assisi um 1200
- Bettelorden
- brauner Habit mit Kapuze,
wiessem Strick, braunem Umhang
- versuchen Leben nach
dem Evangelium zu führen
- kein Besitz
- Dienst an Menschen durch
Arbeit und Predigt
- spalten sich in Reformation:
- Konventuale, Minoriten
(katholisch)
- Observanten (reformiert)
- Übergangszeit
- trotz Verfolgungsgefahr
immer stärkere Kritik. Z.B. John Wiclif (1328-1384):
- "In einem einzigen Wort
der Bibel ist eine heilsamere Lehre enthalten als in allen Schreiben der
Päpste und Bischöfe. Wenn wir die Schriften der Apostel mit den
päpstlichen Schriftstücken vergleichen, erkennen wir, wie wenig
sie miteinander übereinstimmen. Denn die päpstlichen Schriften
sprechen von Macht in der Welt - das Evangelium aber von Verzicht und demütiger
Flucht aus der Welt."
- katholische Kirche spaltet
sich - ein Papst in Rom, ein anderer in Avignon (um 1400) "weltliche" Kämpfe
- Hussitenaufstand in Prag
- Jan Hus (1369-1415) vertritt
sehr kirchenkritische Lehre:
- jeder soll Priester
werden können
- keine Bilder
- keine Segnungen
- keine Messgewänder,
Altartücher, Teppiche, Kelche etc.
- kein Fasten
- Fegefeuer existiert
nicht
- 1414 Konstanzer Konzil
- Hus bringt seine Anliegen
vor
- wird als Ketzer verurteilt
und verbrannt
- Kirche ist in der Krise
- Seuchen (Pest), Hungersnöte,
enorme Todeshäufigkeit etc. - Leute haben Angst "Todesfurcht und
Höllenangst" - alles verändert sich...
- --> Flucht in Glauben,
alle wollen Gnade und Vergebung Gottes erreichen --> Heiligenverehrung
- Kirche fehlt Autorität
(2 Päpste...)
- Kirche wird unglaubwürdig
: Klöster als Sündenpfuhle - sind sie verantwortlich für Misere?
(Bettelmönche bringen Wissen um anderes Leben Jesu)
- Einfluss des Humanismus
- viele Priester können
nicht einmal lesen, kümmern sich kaum um Gläubige, lieber um Geld
- viele Menschen vertrauen
Priester nicht mehr und kehren zurück zu urtümlichen Bräuchen:
Reliquien- und Heiligenbilderverehrung, Wallfahrtsorte, viele Laienprediger
ziehen umher
- Ablasswesen
- um eigene oder auch
die Sünden von verstorbenen Verwandten zu reinigen kann man Busse tun,
z.B. Beten, Fasten, Wallfahrten unternehmen
- im 15. und 16. Jahrhundert
lehrt die Kirche, dass man seine Strafen für die Sünden auch verkleinern
kann, indem man einen Ablass kauft. Mit dem Erlös wurde z.B. die Peterskirche
in Rom errichtet...
- auf dem Dorf wehren sich
die Leute mit Absenz, mit Volksriten
- in den Städten wird
auch intellektuelle Kritik geübt - vor allem in den italienischen Städten
gab es viele Gebildete
- Beispiel einer Kritik
in Florenz: der Dominkanermönch Girolamo Savonarola (1452-1498):
"Tut Busse, ihr Priester, ihr Geistlichen, ihr Prälaten, lasst
euren Prunk, eure Gastmähler und Gelage! Ihr Mönche, lasst eure
fetten Abteien und euren Überfluss an Kleidung und Silber! Ihr Nonnen,
wenn ihr Novizinnen aufnehmt, lasst euch nicht mit Geld bezahlen; lasst
ab von Tand und Prunk und mehrstimmigen Gesängen! Meine Brüder,
lasst alles Überflüssige, eure Bilder und Possen! Macht eure Kutten
enger und aus grobem Stoff!"
- Savonarola wird verbrannt,
Kritik bewirkt wenig
- in Konzilen wird über
Reformen diskutiert, zu viele profitieren aber vom alten System
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