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was war neu an Luthers Ideen
- Beispiele von Thesen
- 1. Als unser Jesus Christus sprach "Tut Busse", wollte er, dass das ganze Leben der Gläubigen Busse sei.
- 21. Daher irren die Ablassprediger, die sagen, der Mensch werde durch den Ablass des Papstes von allen Strafen los.
- 27. Menschenlehre verkündigen die, die sagen, dass die Seele (aus dem Fegefeuer) emporfliege, sobald das Geld im Kasten klingt.
- 36. Jeder Christ erreicht, wenn er aufrichtig bereut, auch ohne Ablass völligen Erlass von Strafe und Schuld.
- 43. Man soll die Christen lehren, dass, wer den Armen gibt oder dem Bedürftigen leiht, besser tut, als wenn er einen Ablass lösen würde.
- 50. Man soll die Christen lehren, dass der Papst, falls er vom Betrug der Ablassprediger wüsste, lieber die Kirche des heiligen Petrus zu Asche verbrennen, als dass er diese von Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe erbauen liesse.
- 61. Selbstverständlich genügt die Gewalt des Papstes allein zum Erlass von Strafen und zur Vergebung in besondern, ihm vorbehaltenen Fällen
- 82. Zum Beispiel: Warum räumt der Papst nicht das Fegefeuer aus um der heiligsten Liebe und höchsten Not der Seelen willen - als aus einem wirklich triftigen Grund -, da er doch unzählige Seelen loskauft um des unheilvollen Geldes zum Bau einer Kirche willen - als aus einem sehr fadenscheinigen Grund -?
- Luther wird als Ketzer verklagt
- Luther soll widerrufen - tut er "nur wenn er aufgrund der Bibel widerlegt werden kann"
- Luther bestreitet gar, dass Papst oberster Herr der Kirche sei - auch Papst kann irren
- 1520 Luther verbrennt Brief vom Papst - Bruch mit Kirche vollendet
- Wormser Edikt: Reichsacht - ist "vogelfrei" - flüchtet unter den Schutz von Kurfürst Friedrich dem Weisen auf der Wartburg
- Schriften Luthers
- An den christlichen Adel deutscher Nation
- Versuch, (weltliche) Fürsten dazu zu bringen, seine Theorien umzusetzen, da die Kirche nichts tue
- alle Christen seien gleichhohe Geistliche
- Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche
- verwirft fünf von sieben Sakramenten: Abendmahl und Taufe akzeptiert er
- verworfen werden Busse, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Letzte Ölung
- Von der Freiheit eines Christenmenschen
- Glaubensfreiheit - wenn Heilige Schrift befolgt wird
- Geistliche müssen Gläubige lehren, da sie mehr wissen, sind deshalb aber nicht "besser"
- Volksübersetzung des Neuen Testaments
- Luther ist Wegbereiter einer hochdeutschen Umgangssprache, kreiert viele neue Wörter (Lückenbüsser, Mördergrube), Redensarten (z.B. das tägliche Brot), bildhafte Gleichnisse (z.B. seine Hände in Unschuld waschen); Schöpfer des evangelischen Kirchenliedes (aktive Beteiligung der Gläubigen am Gottesdienst)
Folgen
- Luther wollte keine neue Kirche, sondern nur Katholizismus erneuern (vergleichbar mit Gorbachev in den 1980er Jahren: die Zeit war reif...)
- Kirchen und Klöster werden säkularisiert, altgläubige Kleriker entlassen, Enteignungen
- das Ganze nimmt Eigendynamik an, eine Bewegung entsteht
- Geistliche schaffen Messe ab, Bilderstürme, Mönche und Nonnen verlassen Klöster, Geistliche heiraten. Schwerpunkt neu: Predigt
- Volksbewegung - Papst wird in Deutschland kaum noch ernst genommen (Geldgier)
- Fürsten unterstützen Luther - können so von Knute des Papstes wegkommen
- Täufer oder Wiedertäufer
- Kaiser Karl V. will Glaubenseinheit - reformatorische Fürsten schliessen sich zu Schmalkaldischem Bund zusammen, 1555, rund 30 Jahre später, unterzeichnet Karls Nachfolger den "Augsburger Religionsfrieden".
- Augsburger Religionsfrieden führt zu "cuius regio eius religio