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Inhalt: Holocaust

Bsp: Medizinische Experimente

im Endeffekt: 6 Millionen Juden getötet, ca. 1 Million Zigeuner, Tausende Homosexueller

20.1. 1942 Wannseekonferenz, einberufen durch Reinhard Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamtes (Polizei- und Geheimdienstzentrale des NS-Staates)

Heydrich ist einer der Wichtigsten im Staat (unter Hitler, Göring, Himmler)

11 Millionen Juden müssten "entledigt" werden

man frühstückt bei bester Stimmung und organisiert die sogenannte "Endlösung der Judenfrage"

"Unter entsprechender Leitung sollen nun im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In grossen, Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden strassenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Grossteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird, da es sich bei diesem zweifellos um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen, da dieser, eine natürliche Auslese darstellend, bei Freilassung als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaues anzusprechen ist."

bisher hätte man es verstanden - die Worte Heydrichs: "auf legale Weise den deutschen Lebensraum von Juden zu säubern."

schon vor der Konferenz wurden Juden umgebracht - erschossen oder neu in Bahnwaggons vergast - indem man die Dieselabgase in einen mit Metall ausgekleideten Raum blies

seit September 1941 wird in Auschwitz mit Zyklon B experimentiert

Diskussionspunkt an der Wannsee-Konferenz: was ist mit Mischlingen? Mischlinge 1. Grades sind Juden, 2. Grades nur bei "negativem" Aussehen

in Wannsee wird der Völkermord von 6 Millionen Juden (es sollten 11 Millionen sein) diskutiert unter den höchsten Würdenträgern der deutschen Nation

in Deutschland lebten 1933 nur rund 500'000 Juden - die meisten Ermordeten kamen aus den eroberten Gebieten

Erklärungsmuster des nationalsozialistischen Antisemitismus:

Der Jude habe "es gewagt, dem deutschen Volke den Krieg zu erklären. Er betreibt in der ganzen Welt mit Hilfe der in seinen Händen befindlichen Presse einen gross angelegten Lügenfeldzug gegen das wieder national gewordene Deutschland"

es wurde propagiert, dass die Juden sich nicht integrierten, einen Fremdkörper in Deutschland bildeten, dass sie eine "Einheit" darstellten (was nicht so war)

bereits am 1. April 1933 wurde eine erste Boykottaktion gegen die Juden durchgeführt

Herbst 1938 - nur noch 40'000 von vormals 100'000 jüdischen Geschäften sind in jüdischen Händen

ab 1.1.39 durften Juden keine Einzelhandelsgeschäfte, Handwerksbetriebe etc. mehr führen; Ausgangssperre für Juden wird verhängt

Immobilien werden beschlagnahmt, z.T. abgekauft, doch wird das Geld auf Sperrkontos einbezahlt und später konfisziert

viele Arbeitslose Juden --> sie werden in Arbeitslager geschickt (bes. Rüstungsindustrie)

unzählige Einschränkungen: dürfen keine Radios, Autos, Telefone, Haustiere etc. besitzen, nur noch zwischen 16 und 17 Uhr in speziellen Geschäften Lebensmittel einkaufen (in Berlin) etc.

1.9. 1941 Einführung des Judensterns - gelber Stern, der ab sechstem Lebensjahr auf Kleidlung aufgenäht zu tragen ist

ab 1.7. 1943 besitzen Juden keine Rechtsinstanzen mehr in Deutschland - dort leben inzwischen aber auch keine mehr

21. September 1939 (gleich nach Kriegsbeginn:) Heydrich über "Endlösung der Judenfrage":

"Die geplanten Massnahmen erfordern gründlichste Vorbereitung, sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. ... Als erste Vorausnahme für das Endziel gilt zunächst die Konzentrierung der Juden vom Lande in die grösseren Städte. Sie ist mit Beschleunigung durchzuführen. ... Die Konzentrierung der Juden in Städten wird wahrscheinlich aus allgemein sicherheitspolizeilichen Gründen Anordnungen in diesen Städten bedingen, dass den Juden bestimmte Stadtviertel überhaupt verboten werden, dass sie - stets jedoch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Notwendigkeiten - z.B. das Ghetto nicht verlassen, zu einer bestimmten Abendstunde nicht mehr ausgehen dürfen, usw."

November 1940: in Warschau wird das Ghetto durch Mauern und Stacheldraht von der Aussenwelt abgeschlossen - 400'000 Juden leben im Ghetto

Juli 1942 - Beginn der Deportation der Ghettobewohner in Vernichtungslager - von Juden gebildete Judenräte, die z.B. "Volkszählungen" durchführen müssen, müssen die Transportlisten zusammenstellen und die Marschbereitschaft der Todeskandidaten zu garantieren.

"Im Januar 1939 hatte Hitler in einer Rede vor dem Reichstag die Rolle des Propheten beanspruchend verkündet, "wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und ausserhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen", dann werde das nicht mit den "Sieg des Judentums" enden, sondern mit der "Vernichtung" der jüdischen Rasse in Europa."

Elemente:

Antisemitismus

Weltverschwörung

Juden hätten Ersten Weltkrieg angezettelt (nicht Deutsche)

Juden hätten D den Krieg erklärt

seit 1941 wird "Endlösung der Judenfrage" offiziell als Begriff gebraucht

Göring zu Heydrich:

"In Ergänzung der Ihnen bereits mit Erlass vom 24.1.39 übertragenen Aufgabe, die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen, beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen für eine Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet in Europa. Sofern hierbei die Zuständigkeiten anderer Zentralinstanzen berührt werden, sind diese zu beteiligen. Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmassnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen."

25.6. 1940: die 31/4 Millionen Juden in den besetzten Gebieten können nicht mehr zur Auswanderung bewegt werden - "Eine territoriale Endlösung wird daher notwendig." (Madagskar-Projekt - bereits im 19. Jh. beliebt)

Judenstaat in Palästina wird abgelehnt

"Der Madagaskar-Plan zur Errichtung "einer jüdischen Wohnstätte unter deutscher Oberhoheit", die nach Meinung seiner Erfinder "im Innern als Polizeistaat aufgezogen", de facto ein Grossghetto mit dem Charakter eines Konzentrationslagers gewesen wäre, ist der entscheidende Schritt von der Idee der Vertreibung der Juden zu ihrer Vernichtung."

Madagaskarplan hätte Sieg über England benötigt --> wird zur Makulatur - er war aber bis ins Detail geprüft worden (z.B. dass 4 Millionen Juden in 4 Jahren hätten transportiert werden können

insg. wird mit 5,8 Millionen Juden gerechnet

beim Eroberungsfeldzug Richtung Russland werden Juden auch in Öffentlichkeit hingerichtet

in Polen werden vorerst Ghettos eingerichtet

ab Mitte Oktober 1941 werden Juden aus Deutschland in Richtung Osten verfrachtet - mit dem Ziel die europäische Judenheit auszulöschen

"Überall erhileten Juden jetzt vervielfältigte Aufforderungen, sich zur "Evakuierung" an Sammelplätzen einzufinden, sie hatten Verhaltensmassregeln empfangen, was sie "zur Ansiedlung im Osten" mitbringen sollten, in welchem Zustand sie ihre Wohnungen zurücklassen mussten (Licht-, Gas-, Wasserrechnungen waren vor der Abreise zu bezahlen), es war ihnen eröffnet worden - unter gleichzeitiger Erteilung einer "Evakuierungsnummer" -, dass ihr gesamtes Vermögen rückwirkend zum 15. Oktober 1941 staatspolizeilich beschlagnahmt war und dass "die seit dieser Zeit getroffenen Verfügeungen über Vermögensteile (Schenkungen oder Verkäufe) wirkungslos" seien.

Deportation - Verlassen des Landes - Verlust der Staatsangehörigkeit

alles wurde mit Gesetzen geregelt, alles war "legal"!!!

Deportationen gabs seit 1939 - z.B. da man aus kriegswirtschaftlichen Gründen die Wohnungen der Juden benötigte...

Juden werden gesammelt und in Viehwaggons nach Osten gekarrt - Reichswehr sieht Problem - sie bräuchten die Wagen selbst...

Transportkosten müssen von den Juden bezahlt werden

"Für die in meinem Besitz befindlichen Lebensmittelkarten habe ich mir für mindestens drei Wochen Marschverpflegung und für weitere vier Tage Mundvorrat zu beschaffen. Mir ist bekannt, dass ich keinen weiteren Anspruch auf Lebensmittel mehr habe, wenn ich diese vorzeitig verbrauchen sollte. Weiter wurde mir eröffnet, dass ich meinen Transportkoffer - Höchstgewicht 50 kg (kein sperrendes Gut!) - am 26. 11. 1941 zwischen acht und zehn Uhr zum Güterbahnhof Aumühle zu verbringen habe; ausserdem muss mein Ghettogepäck ab 25. 11. 1941 zur Abholung durch das jüdische Arbeitskommando bereitstehen. Für Transportkosten habe ich 60 Reichsmark mitzuführen."

Die Wohnung soll so abgegeben werden, als ob man in die Ferien ginge, Wertsachen in addressiertem Couvert dem Abtransportkommando zu geben

Juden sollen im Osten angesiedelt werden

bei Transport genauste Kontrollen von Gepäck und Leib, dass sicher nichts wertvolles geschmuggelt werden kann

es wird ihnen mitgeteilt speziell Nähmaschinen, Öfen etc. mitzunehmen, da sie ja ein neues Leben beginnen sollten im Osten

Einlieferung in Konzentrationslager, Vernichtungslager

z.B. - wir gehen auf Arbeitseinsatz, dann müssen Juden Gräber graben, sich davor hinstellen, es wird geschossen und im Idealfall fallen sie gleich in den Graben!!!

Frühling 1940 Beginn des Baus von Auschwitz

"In Auschwitz leisteten Sklaven aus dem KZ Frondienst für die deutsche Industrie. Und Auschwitz war die grösste Mordmaschine, die je erdacht und verwirklicht wurde. Auschwitz war jenseits menschlicher Vorstellungskraft."

Reichsführer SS Rudolf Höss: "Nach der Unterredung mit Eichmann schicken Sie mir sofort die Pläne der beabsichtigten Anlage zu. - Die Juden sind die ewigen Feinde des deutschen Volkes und müssen ausgerottet werden. Alle für uns erreichbaren Juden sind jetzt während des Krieges ohne Ausnahme zu vernichten. Gelingt es uns jetzt nicht, die biologischen Grundlagen des Judentums zu zerstören, so werden einst die Juden das deutsche Volk vernichten ... Kurze Zeit danach kam Eichmann zu mir nach Auschwitz. Er weihte mich in die Pläne der Aktionen in den einzelnen Ländern ein. Die Reihenfolge vermag ich nicht mehr genau anzugeben. ... Wir besprachen weiter die Durchführung der Vernichtung. Es käme nur Gas in Frage, denn durch Erschiessen die zu erwartenden Massen zu beseitigen, wäre schlechterdings unmöglich und auch eine zu grosse Belastung für die SS-Männer, die dies durchführen müssten im Hinblick auf die Frauen und Kinder. Eichmann machte mich bekannt mit der Tötung durch die Motorenabgase in Lastwagen, wie sie bisher im Osten durchgeführt wurde. Dies käme aber für die zu erwartenden Massentransporte in Auschwitz nicht in Frage. Die Tötung durch Kohlenmonoxydgas, durch Brausen in einem Baderaum, wie die Vernichtung der Geisteskranken an einigen Stellen im Reich durchgeführt wurde, erfordere zuviel Baulichkeiten, auch wäre die Beschaffung des Gases für die grossen Massen sehr problematisch. Wir kamen in dieser Frage zu keinem Entscheid. Eichmann wollte sich nach einem Gas, das leicht zu beschaffen wäre und keine besonderen Anlagen erfordere, erkundigen und mir dann berichten. Wir fuhren ins Gelände, um den geeigneten Platz festzulegen. Wir hileten das Bauerngehöft an der Nord-West-Ecke des späteren Bauabschnittes III Birkenau für geeignet. Es war abgelegen, gegen Einsicht durch umliegende Waldstücke und Hecken geschützt und nicht zu weit von der Bahn entfernt."

An die Stelle der Pogrome und Massaker, des Erschiessens und Erschlagens sollte perfekt organisierter Massenmord ohne irgendwelche Reibungsverluste treten. Nach dem ersten Versuch liess Höss einen Raum des Krematoriums im Stammlager als Gaskammer einrichten.

"Von den ankommenden Transporten wurden bis zu 90 Prozent der Menschen auf der Rampe als nicht arbeitsfähig selektiert und in die Gaskammern getrieben. Denen, deren Arbeitskraft noch ausgenutzt werden sollte, war das gleiche Schicksal zugedacht, wenn sie erschöpft waren."

"Auschwitz-Birkenau, Todesrampe, Mitternacht vom 1. Februar 1943. Alles aussteigen! alles liegenlassen! Eine Panik. Jeder versucht so viel wie möglich in die Taschen zu stopfen. Die SS-Leute brüllen: BEwegung! Ein bisschen dalli! Noch ein Hemd wird angezogen. Noch ein Pullover. Zigaretten. Vielleicht als Tauschobjekt. Männer auf diese Seite, Frauen auf die andere Seite, Frauen mit Kindern auf die LKWs. Männer und Frauen, die schlecht zu Fuss sind, können mit den LKWs mitfahren. Viele melden sich. Der REst wird in Fünferreichen aufgestellt. Eine Frau versucht, zu uns herüberzukommen. Sie will vermutlich ihren Mann oder Sohn sprechen. Ein SS-Mann reisst sie mit einem Spazierstock zu Boden. Am Hals. Sie bleibt liegen. Wird weggezerrt. Arbeitseinsatz?..."