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Nach 1100 wurde Irland von Engländern erobert. Seit dem 17. Jahrhundert kam es zu einer verstärkten Besiedlung insbesondere des heutigen Nordirlands durch englische Siedler. 1801 wurde Irland komplett in das »Vereinigte Königreich Grossbritannien und Irland« eingegliedert und das irische Parlament aufgelöst.
Mit dem Erstarken des Nationalismus im 19. Jahrhundert kam es zu verstärkten Forderungen nach Irlands Unabhängigkeit, oft lautstark vorgebracht unter dem Kampfbegriff »Home Rule«.
1916 kam es zur Besetzung des Postamts in der Irischen Hauptstadt Dublin durch die Irische Unabhängigkeitsbewegung »Sinn Féin«. Die militärische Niederschlagung dieses Aufstands führte zu verstärktem Widerstand der Iren und es wurde - vorerst ohne Erfolg - die Irische Republik ausgerufen. London akzeptierte diese Unabhängigkeit nicht und es kam zu einem dreijährigen Bürgerkrieg als Folge dessen 1921 der mehrheitlich katholische Süden der Insel zum Irischen Freistaat innerhalb des britischen Empires wurde.
Das mehrheitlich protestantische Nordirland hingegen verblieb beim britischen Königreich, das 1927 in »Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland« umbenannt wurde.
1948 wurde Irland definitiv unabhängig und nannte sich fortan »Republik Irland«. Nordirland verblieb allerdings beim britischen Königreich. Dies führte schon bald zu Spannungen zwischen den dominierenden probritischen und protestantischen Nordiren (Unionisten) und den proirischen Katholiken (Nationalisten), die innerhalb Nordirlands benachteiligt wurden.
In Nordirland standen sich zwei paramilitärische Organisationen gegenüber: die »Ulster Volunteer Force« (UVF) auf protestantisch-probritischer Seite und die »Irish Republican Army« IRA auf katholisch-proirischer Seite.
Die 1960er Jahre standen im Zeichen der Bürgerrechtsbewegung. In diesem Zusammenhang forderten immer mehr Nordiren mehr Rechte, wobei die Katholiken diese Bewegung dominierten. Protestmärsche wurden aber von der Polizei niedergeschlagen. Um die Situation zu beruhigen wurden Reformen angedacht, doch fanden sie auf Seiten der Unionisten keine Mehrheit. Diese befürchteten, dass Reformen eine Dynamik erhalten könnten, die mit der Wiedervereinigung Nordirlands mit Irland enden könnten.
Zusammen mit zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten gab es Ende der 60er Jahre immer mehr Proteste und die Situation begann zu eskalieren.