Inhalt: Zitate von William C. Westmoreland (zitiert in: Schneider, Wolfgang. Apokalypse Vietnam. Berlin 2000. S. 193 bis 198)
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"Unsere Feuerkraft war die stärkste, die es bis dahin jemals auf einem Schlachtfeld gegeben hatte, und das bedeutete, dass die Zahl der Todesopfer gemindert werden konnte. Die Feuerkraft war die Basis, um den Feind abzuwehren, ohne dass Leben geopfert werden mussten."






"Der Einsatz von "Agent Orange" war auch eine traurige Entwicklung. Wir haben angenommen, es sei getestet worden. Es war eine Chemikalie zur Entlaubung. Dadurch erhält man Sicht durch den Wald. Man ging davon aus, dass das Entlaubungsmittel für Menschen unschädlich sei, es stellte sich jedoch heraus, dass es doch gesundheitsschädigend war."

"Ich glaube nicht - wie andere -, dass wir den Krieg verloren haben. Der springende Punkt ist, dass das amerikanische Volk gegen den Krieg war; es war dagegen, weil die Menschheit seine Bedeutung für unsere Sicherheit nicht erkannt hat."

"Südvietnam hätte als politische Einheit überleben können. Als aber die Nordvietnamesen, von den Chinesen unterstützt, angriffen, um den Süden einzunehmen, verweigerte der Kongress die Unterstützung des Militärs, das stark genug gewesen wäre, die Zersetzung zu stoppen. Südvietnam ist heute ein Teil von Vietnam und wird von Hanoi kontrolliert. Ich bin nicht in der Lage, obwohl ich in jenem Teil der Welt gelebt habe, über den Regierungstyp zu urteilen, den Hanoi dem Süden auferlegt hat. Aber ich weiss, dass es für die Südvietnamesen sehr schwer gewesen ist.
Wir hätten Siegen können, wir hatten die militärische Kraft zu gewinnen, das steht völlig ausser Frage. Da jedoch die Vereinigten Staaten keinen Grund gesehen haben, einen Angriff auf Nordvietnam zu genehmigen, und der Kongress das Töten beenden wollte, wurde der Krieg beendet.
Ich bin ein sehr loyaler Veteran und glaube nicht, dass ich Feinde habe. Ich habe viele schwere Entscheidungen getroffen, die von nationalem Interesse waren. Ich muss mich dafür nicht entschuldigen."


Ein Zitat von Peter Rodman: ab 1969 Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrates und Assistent von Henry Kissinger: "Ende April 1975 marschierten dann die Nordvietnamesen in Saigon ein. Ich war an diesem Tag im Weissen Haus und empfand es nicht nur als grosse Demütigung, sondern auch als moralische Katastrophe für die Vereinigten Staaten, für die ganze freie Welt und natürlich auch für die Menschen in Indochina, die ja den Preis zu zahlen hatten. Der Preis, den wir gezahlt haben, war ein Verlust an Glaubwürdigkeit. Ich denke, wir hatten die Chance auf ein besseres Ergebnis, und wir haben sie vertan mit unseren Streitereien im eigenen Land."