Vgl. dazu diesen Artikel aus dem Tages Anzeiger
Evangelikale Christen, die die Bibel wortwörtlich nehmen wollen, also daran glauben, dass in der Bibel die ewige Wahrheit enthalten sei, sind der Überzeugung, dass die Endzeit nahe ist. Dann wenn alle Juden in Israel siedeln, müssten diese zum Christentum übertreten, damit Jesus das Jüngste Gericht abhalten könne.
Diese Haltung wird mit Bibelzitaten begründet - wobei diese aus dem Zusammenhang gerissen werden, was gerade beweist, dass eine wörtliche Interpretation der Bibel unmöglich ist. Wer bestimmt, welche Stellen wie verstanden werden müssen? Fehlbare Menschen...
Ein solches Zitat: Nach der biblischen Prophetie werden zwei Drittel der Juden am Ende der letzten Schlacht bei Armageddon sterben und das letzte Drittel wird sich bei seiner Rückkehr zum christlichen Glauben bekehren. Damit wird das tausendjährige Reich Christi beginnen. (von hier)
Vorerst aber nur einige Links zu Artikeln zum Thema Evangelikale und Israel:
Ein spannender Artikel vom Bundesamt für politische Bildung (Deutschland)
"Jüdisch-christliche Schicksalsgemeinschaft" Indem Präsident Bush mit "moralischer Klarheit" gegen Terroristen vorgeht, sehen ihn seine politischen Verbündeten auch fest an der Seite Israels - ein Kernanliegen der christlich-rechten wie der jüdischen Lobby. Vor der Zäsur "9/11" fanden bei allzu deutlicher Parteinahme für Israel vielerorts und selbst im eigenen Lager kritische Stimmen Gehör, die zwischen dem nationalen Interesse Amerikas und jenem Israels differenzierten. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 betonen mehr Amerikaner die "jüdisch-christliche Schicksalsgemeinschaft" und suchen gemeinsam Sicherheit im Kampf gegen den Terrorismus.
Besonders für evangelikale Christen ist das Wohlergehen Israels eine Frage der nationalen Sicherheit Amerikas: "Amerika wird keine freie Nation bleiben, wenn wir Israels Freiheit nicht verteidigen."[27] Mit diesem Satz brachte Jerry Falwell den Kerngehalt der "jüdisch-christlichen Schicksalsgemeinschaft" zum Ausdruck. Viele evangelikale Protestanten sehen in der Gründung des Staates Israel ein Zeichen für die Erfüllung biblischer Weissagungen: Jesus Christus wird erst dann wiederkommen, wenn Israel in seinen alttestamentarischen Grenzen etabliert ist. Erst dann ist der Boden für den Entscheidungskampf (Armageddon) bereitet, bei dem das "Gute" endgültig über das "Böse" siegen wird.
Das politische Interesse Christlich-Rechter am Heiligen Land bedeutet, dass "die Pro-Israel-Lobby in den letzten zehn Jahren deutlich stärker geworden ist"[28]. In Verbindung mit der ohnehin gewichtigen Lobby Israels sorgt das politische Gewicht der Christlichen Rechten dafür, dass der Handlungsspielraum der Exekutive enger wird.
Für Elliott Abrams bleibt es wichtig, dass Juden verstehen lernen, "dass künftig konservative Christen Israels Lobby sein müssen, weil es dafür nicht genug Juden geben wird"[29]. Abrams ist als Senior Director im National Security Council (NSC) im Weißen Haus für Nahostfragen zuständig. Vor seinem Eintritt in die Bush-Administration leitete er das Center for Ethics and Public Policy (CEPP). Das CEPP ist ein religiöser Think-Tank, der sich der Aufgabe widmet, Juden und konservative Christen miteinander zu versöhnen. Abrams gehört zum harten Kern neokonservativer Kritiker des israelisch-palästinensischen Friedensprozesses.
Christlich-rechte Leitfiguren wie Gary Bauer legen ihr ganzes Gewicht in die politische Waagschale, damit gewährleistet wird, dass Israel der terroristischen Bedrohung in gleicher Manier begegnen kann wie Amerika: "Nach unserem Empfinden ist die so genannte Bush-Doktrin für den Umgang mit Terroristen sehr gut: Man soll nie mit Terroristen verhandeln, man soll ihnen nie Konzessionen machen. Jede Nation, die Terroristen beherbergt, unterstützt oder in irgendeiner Weise fördert, ist genauso schuldig wie die Terroristen."[30]
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