Inhalt: Planung der neuen Gesellschaft
- vorerst Anlehnung an
die Sowjetunion, um die Gesellschaft neu aufzubauen - Umstrukturierung
der Wirtschaft
- Neueinstellung von
Beamten wird geregelt, Besoldungsordnung
- Verwaltungsverfahren
- bessere Organisation
der Gesellschaft
- erste grössere
Säuberung in den Reihen der KPCH, v.a. im Machtzentrum
- erster Fünfjahresplan
äusserst erfolgreich
- neue Renminbi-Währung
wird eingeführt; rigorose Kontrolle der öffentlichen Ausgaben
(Kürzung des Verwaltungsetats und der Militärausgaben!), Neuordnung
des Steuerwesens - es gelingt Haushaltsbudget auszugleichen
- zudem Senkung des Konsumgüterangebots
- drastische Zinssenkungen
- sämtliche an die
Arbeiter ausgezahlten Löhne und alle Spareinlagen werden bei den staatlichen
Banken auf der Basis von "Warenkorbwerten" berechnet
- v.a. statt materieller
Anreize, revolutionärer Elan
- div. Fehlleistungen v.a.
auch wegen fehlender Bildung und Ausbildung (Maschinen werden nicht geölt
etc.)
- damit Plansoll geleistet
wird, wird auch Ausschussware ausgeliefert...
- allmähliche Steigerung
des Lebensstandards vor allem in den Städten
Kollektivierungen
- 30 bis 50 Haushalte werden
zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen - gemeinsame Nutzung von Land
und Arbeitskraft, Parzellen gehören weiterhin den Bauern - analog
zu den Einhegungen in England - Erhöhung der Arbeitsproduktivität;
maschinelle Anbaumethoden werden ermöglicht
- Genossenschaften "höheren
Typs" umfassen 200 bis 300 Haushalte
- Bauern besitzen weiterhin
Privatland - wenn auch nur wenig, das aber äusserst produktiv bebaut
wird,
- 1957 gibt es rund 650
Millionen Chinesen und Chinesinnen
- allgemein Landwirtschaft
- zwischen 1955 und 1995
durchschnittliches Wachstum pro Jahr: 4%
- in den Fünfziger
Jahren werden 60% in Industrie investiert, 8% in die Landwirtschaft - die
85% der Bev. stellt
- Landwirtschaft wird aber
auch erschwert durch Naturkatastrophen und rückständige Technik,
sowie wirtschaftspolitische Fehlschlüsse
- Volkskommunen werden 1979
abgeschafft
Aussenpolitik
- Zhou Enlai als grossartiger
Diplomat - warme Freundschaft zu Indien unter Jawaharlal Nehru
- 1954 Reise in die Schweiz
- Indochinakonferenz in Genf "Während einer der ersten Sitzungen in
Genf traf Zhou Enlai mit Präsident Eisenhowers Aussenminister, dem
streitbaren und überzeugten Antikommunisten John Foster Dulles, zusammen.
Bei dieser Begegnung, die schlagartig Berühmtheit erlangte, streckte
Zhou Dulles die Rechte hin, woraufhin sich dieser rüde abwandte und
mit der Bemerkung "Ich kann nicht" den Raum verliess."
"Lasst hundert Blumen blühen"
- viele Intellektuelle
sind in China geblieben, trotz Verfolgungen
- viele Intellektuelle haben
im Ausland studiert und werden als "feudal" oder "reaktionär" eingeschätzt
- müssen der KPCH besondere Loyalität bekunden
- vorerst wird sogar den
Kuomintang Beamte zugesichert, sie könnten im Lande bleiben
- 1950 und 1951 müssen
sich Zehntausende Intellektuelle sechs- bis achtmonatigen Schulungskursen
an Revolutionsakademien unterziehen
- in kleinen Zirkeln wird
Kritik und Selbstkritik geübt
- viele müssen ihre
Vergangenheit als Fehler eingestehen
- Mao merkt zu Beginn der
Fünfziger Jahre, dass Intellektuelle auf dem Land / in der Industrie
gebraucht werden
- strikte Kontrolle der
Intellektuellen soll gelockert werden nach Geheimrede Chruschtschows 1956
- Hoffnung auf Mässigung und friedliche Wiedervereinigung mit den Kuomintang
- Mao, Deng Xiaoping (Generalsekretär),
Zhou Enlai (Aussenminister), General Lin Biao sind für Lockerung
- es ergibt sich ein politischer
Richtungsstreit (auf der anderen Seite Zhu De, Oberbefehlshaber der Volksbefreiungsarmee)
- vorerst sind aber die
"Liberalen" in der besseren Position - Optimismus kommt auf, neue Klederordnung
mit geblümten Blusen, geschlitzten Röcken etc.
- Mao: Auf dem Feld der
Kultur sollen hundert Blumen blühen, im Bereich der Wissenschaft hundert
Denkrichtungen miteinander wetteifern
- Es kommt darauf an, erklärte
Mao, "dass man alle Menschen ihre Meinung ungeniert zum Ausdruck bringen
lässt, dass man sie ermutigt, zu sprechen, zu kritisieren und zu debattieren;
dass man falsches und boshaftes Gerede nicht fürchtet; dass Meinungskampf
und gegenseitige Kritik gefördert werden.
Herbst 1956
- Mao wird zurückgestuft
(Kein Personenkult mehr...)
- Versuch, restliche Landwirtschaft
zu vergenossenschaftlichen, macht Probleme
- 1957 geraten die wichtigsten
Zeitungen und Zeitschriften Pekings in die Hände eines Hardliners -
weitere Probleme für Mao
- "Die Marxisten sollten keine
Kritik, woher sie auch komme, fürchten. Ganz im Gegenteil, sie müssen
sich im Feuer der Kritik und im Sturm des Kampfes stählen und entwickeln
und ihre Stellung erweitern. Der Kampf gegen falsche Ideen wirkt wie eine
Pockenimpfung, der Mensch entwickelt grössere Immunität gegen eine
Krankheit, nachdem der Impfstoff gewirkt hat. Pflanzen, die in den Treibhäusern
wachsen, sind meist nicht widerstandsfähig. Die Politik, hundert Blumen
blühen und hundert Schulen miteinander wetteifern zu lassen, wird die
führende Position des Marxismus auf ideologischem Gebiet nicht schwächen."
geäussert am 27. Februar 1957 - ähnlich wie Chruschtschows
Geheimrede kommt es nur langsam unters Volk - hat aber enorme Wirkung
- Ende April 1957 beginnt
die Hundert Blumen Bewegung Fuss zu fassen:
- "Sie wurde in die Rhetorik
einer Korrekturkampagne gekleidet, die sich in bewusster Anlehnung an jene
von 1942 in Yan'an gegen die Laster von "Bürokratismus, Sektierertum
und Subjektivismus" wandte und die Intellektuellen aufforderte, diese und
ähnliche Missstände innerhalb der KPCh offen zur Sprache zu bringen...
Diese Kampagne für die Einheit aller im Zeichen des gemeinsamen Fortschritts
sollte laut Mao "eine mit allem Ernst durchgeführte Bewegung zur ideologischen
Schulung, dabei aber sanft wie ein Lufthauch oder ein linder Regen
[sein]. Sie sollte eine Kampagne der im rechten Mass geübten Kritik und
Selbstkritik sein. Die Zusammenkünfte sollten sich auf kleine Gesprächsrunden
oder Gruppentreffen beschränken. Kameradschaftlich offene Aussprachen
im Unterhaltungston, will sagen, der Meinungsaustausch zwischen einzelnen,
sollte im Vordergrund stehen, auf grosse Versammlugnen zu Kritik oder "Kampf"
verzichtet werden.
- Mai und Juni 1957 beschweren
und klagen die Intellektuellen während fünf Wochen, was das Zeugs
hält
- Kritikpunkte
- Gängelung der Intellektuellen
durch KPCh
- Brutalität der
Massenkampagnen
- sklavische Nachahmung
- Ächtung ausländischer
Literatur
- wirtschaftliche Korruption
diverser Parteikader
- Wahlsystem mit Einheitslisten
- Zwangvergenossenschaftung,
die als freiwillig ausgegeben wird
- Es kommt zu Randalierereien,
besonders an Universitäten
- Bereits im Juni beginnt
man mit ersten Repressionen, - Freiheit des Denkens natürlich nur im
Hinblick auf eine Stärkung des Sozialismus
- es werden sechs Kriterien
eingeführt, an die sich Kritik halten muss
- sie muss das Volk einigen
- Aufbau des Sozialismus
fördern
- demokratische Diktatur
des Volkes fördern
- demokratischen Zentralismus
stärken
- Führung durch die
Kommunistische Partei stärken
- internationale Solidarität
aller friedlichen Völker fördern
- bis zum Jahresende werden
über 300'000 Intellektuelle als "Rechtsabweichler" gebrandmarkt -->
Arbeitslager, Gefängnis wartet auf sie - oder das Exil
- "Drei Schüler des
Ersten Hanyanger Gymnasiums, die als Rädelsführer eine scharfe
Protestaktion gegen die kommunistische Schulverwaltung in Gang gesetzt hatten,
wurden vor Gericht gestellt und erschossen; nach Darstellung der Nachrichtenagentur
Neues China fanden die Exekutionen zu Beginn des neuen Schuljahrs im Beisein
von 10'000 Zeugen statt, darunter vermutlich vielen Mitschülern. So endete
die Blüte der Hundert Blumen mit einem Racheakt. China aber ging einer
neuen Ära blutiger Revolutionskämpfe entgegen."
- "Klassenkampf im Sozialismus"
Diese Kampagne war nicht mit
der Absicht, die Rechtsabweichler zu bestrafen, ins Leben gerufen worden,
sondern aus einem internen Richtungsstreit entstanden
Zum Grossen Sprung nach Vorn