Inhalt: Ostblock, andere kommunistische Staaten

sowjetische nationale Kommunisten infiltrieren Ostblock - Fights mit Partisanen z.B. 1944 in Polen, wo Stalin eine ihm wohlgesinnte Regierung einsetzt, 1947 verfälschte Wahlen - Polen ist wichtig als Block gegen Westen 1948 verlässt Jugoslawien  den Ostblock, weil es Marshallplan-Hilfe annehmen will, weil Tito als Partisan sich nicht den fremden Russen unterjochen will, wehrt sich gegen Aufsicht der jugoslawischen Wirtschaft durch SU Juni 1948 Jugoslawien wird aus Kominform ausgeschlossen dieser Ausschluss dient Stalin, seine Macht in Osteuropa zu stählern - neu Tito als Trotzki... es wird ein gewaltiger Repressionsapparat aufgebaut um gegen Titoismus zu kämpfen Ein zentraler Lehrsatz des Stalinismus lautete, dass der wahre Sozialismus nur durch Kampf aufgebaut werden könne: Je mehr Feinde demaskiert wurden, desto näher kam der Staat dem sozialistischen Ideal. Mit Schauprozessen wurde das Volk gefügig gemacht und die einheimische Partei der totalen Kontrolle durch die Moskauer Zentrale unterworfen. Parteimitglieder, die wie Tito auch nur ansatzweise eine unabhängige Meinung vertraten, hatten keine Nachsicht zu erwarten.

CSSR zum Ersten

• Februar 1948: Staatsstreich - rein innertschechische Angelegenheit, keine sowjetischen Truppen im Land - höchstens indirekter Druck
  
• 1948 diverse Schauprozesse in CSSR
• ein Viertel der Parteimitglieder der CSSR werden aus Partei ausgeschlossen
• Anklage gegen Slansky - am 20. November verhaftet - ist zusätzlich Jude und Generalsekretär in CSSR
• Rudolf Slansky war treuer Stalinist - letztes Wort vor Gericht: "Ich verdiene kein anderes Ende als das vom Staatsanwalt vorgeschlagene"

Diverses

• September 1949 Rajkprozesse in Ungarn (Laszlo Rajk Aussenminister)
  
• 5.3. 53 Tod Stalins
• 17.6. 53 Aufstand in Ostberlin - mit Panzern niedergeschlagen
• Sept. 55 Aufnahme diplomatischer Beziehungen SU-BRD
• Aussöhnung mit Tito, Auflösung der Kominform
  
• XX. Parteitag der KPdSU 1956:  Geheimrede Chruschtschows

Polen

• Marshallplan als Bedrohung, Einführung der Deutschen Mark, Bizone - Reaktion darauf: Absetzung Wladyslaw Gomulkas und Einsetzung des mokautreuen Boleslaw Bierut
  
• Polenaufstand am 28.6. 56 Streiks, es eskaliert
• Gründe: Lohnkürzungen
• Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
• Forderung: u.a. Wiedereinsetzung Wladyslaw Gomulkas, der nach Kriegsende Generalsekretär der Partei gewesen war, aber Tito unterstützt hatte und 1951 verhaftet worden war
  
• Polen schlagen Aufstand mit Panzern nieder - 74 Tote, 300 Verletzte
• Moskauer Parteileute gehen nach Polen - Streiks seien von "imperialistischen Agitatoren" aus dem Westen provoziert worden
• Chruschtschow hatte sich gewaltig verrechnet. In ganz Polen gingen die Menschen auf die Strasse, um gegen die sowjetische Präsenz zu demonstrieren. Als er die Entschlossenheit der polnischen kommunistischen Partei und des polnischen Volkes erkannte, stimmte er wohl oder übel zu, dass Gomulka zum Ersten Sekretär der Partei gewählt wurde. Im Gegenzug willigte Gomulka ein, die Parteistruktur zu erhalten, und versprach, Polen werde ein loyales Mitglied des Warschauer Pakts bleiben.
• Polen geht Weg des "Nationalkommunismus" - volle Selbstverwaltung, Ende der Kollektivierung, weitgehende Autonomie der katholischen Kirche
  

Ungarn

• 1953 Imre Nagy kommt an Macht, 1955 wird er gestürzt
• Rakosi als stalinistischer Gegenspieler
• Demos, Generalstreik (23.10. 56)
• v.a Studenten unterstützen Polen
  
• Demonstrationen
• Denkmal Stalins wird umgestürzt
• Jagd auf Geheimpolizisten
  
• in Polizeihauptquartier wird Folterkammer entdeckt, Telefonüberwachung
• "Auch die Geheimpolizei war einem Fünfjahresplan unterworfen und musste alle drei Monate sechs neue Informanten verpflichten..."
• Demos werden mit Kugeln der Geheimpolizei aufgelöst
• Parteisekretär Erno Gero wendet sich an Russen (Andropow) - 30'000 sowjetische Soldaten gehen nach Budapest, Strassenkämpfe, Kriegsrecht
• Soldaten solidarisieren sich z.T. mit Arbeitern --> Gefahr --> neue Integrationsfigur wird gesucht und gefunden

• Imre Nagy war bis 1955 Ministerpräsident gewesen, sehr beliebt
• "Nagy wurde eilig noch am selben Tag in die Regierung wiederaufgenommen, als die Panzer in Budapest einrollten. Er verlangte die sofortige Einstellung der Kämpfe und bot eine Amnestie für alle Aufständischen an sowie politische und wirtschaftliche Reformen. Einen Tag später wurde auch Janos Kadar, der Anfang der fünfziger Jahre aus der ungarischen Regierung ausgeschlossen worden war, wieder zurückgerufen und zum Ersten Parteisekretär ernannt.
• Nagy will loyal sein
• Chruschtschow entscheidet am 28.10. den Rückzug der Truppen

• Truppen weg --> in ganz Ungarn werden öffentliche Gebäude und Fabriken besetzt --> Revolutionsräte gebildet
• Wahlen werden abgehalten
• Soldaten meutern, stellen sich auf Seiten der Arbeiter
• Radio Free Europe unterstützt Ungarn
• alles gerät ausser Kontrolle -->
• 30.10. Nagy will Einparteiensystem abschaffen und eine neue Koalitionsregierung bilden
• Armee bildet Revolutionsrat

• Es sieht fast so aus, als ob SU es akzeptieren wird  - TASS erklärt, die SU bedauere zutiefst das Blutvergiessen in Ungarn und willigte ein, alle sowjetischen Soldaten von ungarischem Boden abzuziehen
• doch: Suezkrise - F, GB, Israel greifen Ägypten an, da Ägypten unter Gamal Abd el Nasser den Sueskanal kurz zuvor enteignet hatte - Aktion wird als imperialistischer Akt gesehen - US und SU kritisieren  Aktion, scheitert schliesslich
• Militärintervention wird als Imperialismus gesehen - erntet grosse Kritik selbst in US
• Weltöffentlichkeit schaut nach Ägypten --> SU handelt

• neue Regierung unter Imre  Nagy fordert Abzug der Sowjetischen Truppen, kündigt Mitgliedschaft im Warschauer Pakt, erklärt Ungarns Neutralität -- faktisch ein Ultimatum für Austritt aus SU-Einflussbereich
• 1.11. Belagerung von Ungarn - Panzer und Artillerie in Ungarn
• 4.11. russische Panzer umzingeln Budapest, greifen an
• Amerikaner greifen nicht ein wegen anstehender Wahlen und Suezkrise
• "Ungeachtet der sowjetischen Behauptung, der Westen sei die treibende Kraft hinter dem Aufstand, waren die Westmächte ganz eindeutig von den Ereignissen überrumpelt worden. Das Risiko einer Intervention war ihnen zu gross... Die Politik des "Rollback" war in der Praxis nicht umzusetzen"

• in Budapest 2 Wochen Strassenkämpfe - 700 tote sowjetische Soldaten, rund 3500 tote Ungarn; rund 200'000 Ungarn fliehen - vorwiegend nach Oesterreich
  
• Nagy wird freies Geleit zugesprochen (hat sich in Jugoslawischer Botschaft versteckt) - Versprechen wird gebrochen
  
• Janos Kadar neuer Generalsekretär, Nagy wird verschleppt und 1958 getötet
• Regierung unter Kadar schafft langsam einen Reformkommunismus, der bis 1989 Bestand hat
  

China

• Ende der 50er Jahre Verschlechterung der Beziehungen zwischen SU und China
• China verwirft sowjetische Politik
• Gulaschkommunismus
• friedliche Koexistenz
• "Die friedliche Koexistenz der sozialistischen und kapitalistischen Staaten ist eine objektive Notwendigkeit der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Der Krieg kann und darf nicht als Mittel zur Lösung internationaler Streitfragen dienen. Die friedliche Koexistenz bildet die grundlage des friedlichen Wettbewerbs zwischen Sozialismus und Kapitalismus und stellt eine spezifische Form des Klassenkampfes zwischen ihnen dar."
  
• Förderung der Konsumgüterindustrie
• beide Rivalen beanspruchen die richtige Theorie...
• 1969 Feuergefechte an Grenzfluss

CSSR - Prager Frühling

Wirtschaftskrise, Unruhen Einsetzung Dubceks im Januar Prager Frühling - Alexander Dubcek, ein Reformer an der Spitze, will " Dritten Weg " Forderung nach Kommunismus mit menschlichem Antlitz Dubcek meint, dass Partei nicht der "allgemeine Aufseher" der Gesellschaft sei - ja, das Recht auf freie Meinungsäusserung, Pressefreiheit und Auslandsreisen müssten garantiert werden - das meint man mit Prager Frühling Kommunismus soll beibehalten werden, einfach verändert im September wird Parteitag der tschechischen Kommunistischen Partei einberufen  - die Russen müssen schnell handeln Eigendynamik entwickelt sich, immer stärker Antisowjetisch Breshnev, als Stalinist, kann das nicht akzeptieren Moskau besetzt CSSR - auch Warschauer Pakt Truppen kein Blutvergiessen Reformen werden rückgängig gemacht

• Zitat aus Moynahan : "Im August tauchten sowjetische "Touristen" mit schweren Stiefeln in Prag auf; hinter der Grenze zur DDR wurden Panzerbewegungen ausgemacht. Kurz nach 10 Uhr morgens am 20. August wurde der Kontrollturm des Prager Flughafens von sowjetischen Kommandos gestürmt, die in einem Zivilflugzeug der Aeroflot gelandet waren. Eine Panzerkolonne, angeführt von einem schwarzen Wolga der sowjetischen Botschaft, rollte in der Morgendämmerung vor Dubceks Büro. Acht Soldaten mit automatischen Gewehren brachen ein und durchtrennten die Telefonleitungen. "Ich habe mein ganzes Leben der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion gewidmet, und jetzt tun sie mir das an!" sagte Dubcek, der von seinem kommunistischen Vater in der Sowjetunion aufgezogen worden war. Man brachte ihn in Handschellen in ein KGB-Gefängnis in der Ukraine und von dort in den Kreml, wo er in einem kleinen Raum gefangen gehalten wurde, mit nacktem Oberkörper, geschwächt und vollgestopft mit Beruhigungsmitteln. Breschnew sagte ihm: "Für uns sind dei Ergebnisse des Kreiges unantastbar, und wir werden sie verteidigen, selbst unter dem Risiko eines neuen Krieges." Und herablassend fügte er noch hinzu: "Wir sind schon mit anderen kleinen Nationen fertig geworden, warum also nicht mit Ihrer?" Dann marschierte er hinaus, "im Gänsemarsch" gefolgt vom Rest des Politbüros. Dubcek gab nach: Er stimmte der Wiedereinführung der Zensur zu (der "ideologischen Aufsicht") und akzeptierte die "vorübergehende Stationierung" der Invasionstruppen."
  

• Breschnew-Doktrin - Gefahr habe ganzer sozialistischen Gemeinschaft gedroht