Inhalt: Merkantilismus
Folie
- bedeutet "Handel treiben" -
Handelskapitalismus
- zusammenfassende Bezeichnung
für die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert durch
Interventionismus und Dirigismus geprägten Eingriffe des
Staates in den Wirtschaftsprozess
- erreicht grösste Ausdehnung
ca. 1720
- rücksichtslose und
ausbeuterische Politik
- Begriff geprägt von Adam Smith
- Ziel: aktive
Handelsbilanz in jedem Fall --> Kerngedanke
- "Der Reichtum
eines Landes bestimmt sich durch seine Verfügung über
Edelmetallbestände --> eine aktive Handelsbilanz fördert
den nationalen Reichtum (in dem Sinne, dass
Exportüberschüsse das Ausland zwingen, seine Defizite mit
Edelmetallen zu bezahlen.)"
- Problematik dieses
Theorems: Export --> Edelmetall --> Reichtum
- Gold als Währung
- je mehr davon vorhanden, desto wertloser --> Inflation, wenn
keine Produktions- oder Gütermenge dagegensteht
- jeder im Land hat ein
Goldstück - und es gibt pro Person 1 Ware zu kaufen
- jeder im Land hat
zehn Goldstücke - und es gibt pro Person 1 Ware zu kaufen -->
run - Gold nützt nichts mehr, wenn Ware weg ist, man versucht 2
Waren zu ergattern für 5 statt 2 Goldstücke etc. etc.
- Ursprung: absolutistischer
Staat braucht mehr Einnahmen
- Inhalt
- staatliche Förderung des
Aussenhandels (Einfuhrzölle für Luxus- und
Manufakturwaren, Ausfuhr frei, ausser für Rohstoffe)
- Staat soll aktive Bilanz
erreichen - Vorgänger der Nationalökonomie (vorher Oikos=Haus
- Oikonomia)
- einströmendes Geld soll
Wirtschaft Impulse verleihen
- möglichst wenig
Import, keine Luxuswaren, Gewerbeprodukte (selbst herstellen ist
günstiger...)
- Errichtung von Manufakturen,
Verlagen, Fabriken --> kostengünstig und grosse Mengen
- Arbeitsteilung
- gewinnträchtige Bereiche
werden vom Staat monopolisiert
- Subventionen z.B. für
Handelsschiffbau
- zur Verfügung Stellung von
billigen Arbeitskräften
- möglichst tiefe Preise
für landwirtschaftliche Produkte, Bauern sollen Steuer- und
Wehrkraft sichern...
- Peuplisierung
- Beseitigung aller
Luxusverbote, ständische Kleidungsverordnungen - Konsum soll sich
möglichst entfalten
- Protektionismus
- Abnahmezwang
- Zwangsarbeit - Bettelverbot,
Zucht- und Werkhäuser, bes. in Nähe von Manufakturen -
billige Arbeitskräfte
- Rohstoffe sollen durch
Handelsgesellschaften in Kolonien günstig bezogen werden
- Kolonien werden für neue
Absatzmärkte benötigt
- Binnenzölle werden
abgeschafft
- Mass- Münz- Gewichtssystem
vereinheitlicht
- Durchfuhrzölle
- Einfuhrverbote
- Ausfuhrverbote für
Rohstoffe
- Beginn staatlicher
Sozialpolitik
- Kritiker: Physiokraten:
(Quesney, Turgot) - sehen Quell des Reichtums im Bodenertrag - Bauern
sind einzige produktive Klasse
- Probleme
- vorerst rechtliche
Hindernisse (Zunftvorschriften) --> viele Manufakturen entstehen
um Waisen-, Armen- oder Zuchthäuser
- Privilegierung und
Monopole werden langfristig zu Hindernissen der wirtschaftlichen
Entwicklung
- Beamte werden immer
bestechlicher (Ämterkauf...)
- Schwächung des
Innovationsgeistes
- Risikobereitschaft
nimmt ab
- Folgen:
- Aufblasen der
Bürokratie
- Vereinheitlichung des
Territoriums durch Verlegung der Binnenzölle an Aussengrenze
- Kolonialismus,
Sklavenexport, Dreieckhandel
- Übergang zu
Liberalismus
- Frankreichspezifische Punkte ("Colbertismus")
- Luxusgüter in Manufakturen
- Strassen- und Kanalausbau
- Englandspezifische
Punkte ("Bullionismus")
- Ausweitung des
Aussenhandels (besonders Seehandels)
- Kolonisierung bes.
wichtig
- extremer
Handelsprotektionismus
- kaum Regulierung der
Binnenwirtschaft
- Deutschlandspezifische
Punkte
- Deutschland vor allem
Wiederaufbau nach Dreissigjährigem Krieg
- fürstlicher
Finanzbedarf zentral (Kameralismus)
- Förderung von
Handel und Gewerbe
- Pflege der
Landwirtschaft
- Peuplierungspolitik
(Mensch als wichtiger Produktionsfaktor hat hohen Stellenwert)