Inhalt: Unterscheidung von Geld
und Kapital
"Zwei Männer stehen in der Schlange vor der Theaterkasse, um Karten
zu kaufen. Jeder von ihnen zahlt 9,90 Dollar für drei Parkettplätze
zu je 3,30 Dollar. Auf einen der beiden warten zwei Freunde. Sie gehen zusammen
in das Theater, setzen sich auf ihre Plätze und warten auf den Beginn
der Vorstellung. Der andere Mann geht von der Kasse hinaus auf die Strasse
vor dem Theater und wendet sich mit seinen Karten in der Hand an die Vorübergehenden.
"Wollen Sie drei Karten für die heutige Vorstellung?" fragt er. Vielleicht
hat er Glück und verkauft seine Karten (zu je 4,40 Dollar), vielleicht
auch nicht." Zitiert in Flechtheim, O.K., H.-M. Lohmann. Marx zur Einführung.
Hamburg 1991. S. 92.
Zwei Möglichkeiten:
- Ware - Geld - Ware (W-G-W)
- ich produziere etwas, verkaufe
dieses Gut gegen Geld und gebrauche das Geld wieder, um eine andere Ware
zu kaufen
- Geld - Ware - Geld (G-W-G
oder genauer G-W-G')
- irgendwie bin ich zu Geld
gekommen (z.B. durch Handel)
- mit diesem Geld kaufe ich
nun Waren, nicht um diese zu besitzen, sondern um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen.
Ich häufe so KAPITAL an
- ich kann mir so Kapital
anhäufen und einen MEHRWERT schaffen
- dieses Kapital "drängt"
nun seinerseits dazu, wieder investiert zu werden, um noch mehr Mehrwert
herauszuschlagen (G'-W-G'')
- wo ensteht dieser Mehrwert?
- Problem: ich tausche nur
Gleichwertiges mit Gleichwertigem - ob es nun Geld oder eine Ware ist
- es kann demnach kein Mehrwert
entstehen ausser durch Raub, Betrug etc. - doch diese sind nur die Ausnahme
- ["Markttheorie" (nicht
nach Marx): wenn ich in der Wüste kurz vor dem Verdursten bin und Gold
besitze, zahle ich eine riesige Menge Gold für eine Flasche Wasser -
da Wasser in diesem Moment für mich einen grösseren Wert hat, als
wenn ich zuhause bin und weiss, dass ich einen Brunnen vor der Türe
habe]
- Für Marx ist die Arbeitskraft
ALLEINIGE Quelle von Mehrwert
- Arbeitskraft
- wieviel Wert besitzt die
Arbeitskraft? je nach Kulturstufe unterschiedlich, generell aber ist die
Arbeitskraft mindestens soviel wert wie die Summe der Lebensmittel, die die
Erhaltung des Arbeiters fortlaufend garantiert
- "Diese Wertdifferenz hatte
der Kapitalist im Auge, als er die Arbeitskraft kaufte. Ihre nützliche
Eigenschaft, Garn oder Stiefel zu machen, war nur eine conditio sine qua
non, weil Arbeit in nützlicher Form verausgabt werden muss, um Wert
zu bilden. Was aber entschied, war der spezifische Gebrauchswert dieser Ware,
Quelle von Wert zu sein und von mehr Wert, als sie selbst hat".
- Der Arbeiter verkauft das
einzige, was er noch besitzt, seine Arbeitskraft wie eine Ware an den Kapitalbesitzer,
es kommt zu einem normalen Vertragsverhältnis